Offene Daten-Ökosysteme im bundesweiten Vergleich

In diesen Städten wird Bürgern die meiste Transparenz geboten

  • Untersuchung der 20 größten Städte in Deutschland
  • Hamburg mit 8.239 Datensätzen auf Platz 1
  • Klimadaten aus 17 Kategorien am stärksten vertreten

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Transparenz der Städte

In der digitalen Ära sind Daten ein zentraler Treiber für Transparenz, Effizienz und Innovation – sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Sektor. Während Unternehmen Data Warehouses nutzen, um strategische Entscheidungen zu treffen und Prozesse zu optimieren, gewinnen diese Technologien auch für öffentliche Institutionen zunehmend an Bedeutung. Besonders in der Verwaltung ermöglichen Open Data Warehouses den Zugang zu wichtigen Informationen und schaffen so die Grundlage für bürgernahe, transparente Strukturen. Welche Städte in Deutschland hierbei führend sind, zeigt unsere neue Analyse. Sie untersucht, wie Städte ihre Daten bereitstellen, welche Formate genutzt werden und wo noch Verbesserungsbedarf besteht.

Von Umwelt- über Verkehrs- bis hin zu Gesundheitsdaten: Wenn es um eine transparente und bürgernahe Verwaltung geht, ist die Offenlegung von Daten ein entscheidender Faktor. Open Data Warehouses spielen hierbei eine zentrale Rolle, indem sie Bürgern öffentliche Informationen übersichtlich und leicht zugänglich bereitstellen. Welche Städte ihren Bürgern die meisten öffentlichen Daten anbieten, haben wir in einer aktuellen Analyse ermittelt. Dafür wurden die Open Data Warehouses der 20 größten Städte Deutschlands untersucht und die zur Verfügung gestellten Dateiformate in den jeweiligen Städten analysiert. Es wurden ausschließlich Open Data Warehouses einbezogen, die von den Städten selbst bereitgestellt und verwaltet werden. 

Die Städte Hamburg, Berlin und Dresden bieten Bürgern die meiste Transparenz

Infrastruktur, Geografie oder Soziales: Wer leicht zugängliche Informationen über seine Stadt benötigt, ist in Hamburg mit Abstand am besten aufgehoben. Über ihr Open Data Warehouse bietet die Stadt in der Untersuchung mit stolzen 8.239 Datensätzen die meisten Daten an – den höchsten Anteil machen dabei Daten zu Umwelt und Klima aus. Mit großem Abstand folgt Berlin mit 3.171 Datensätzen auf Platz zwei. Bürger haben hier die größte Auswahl, wenn es um Geodaten geht. Auf Platz drei rangiert die sächsische Hauptstadt Dresden – hier stellt das offizielle Open Data Warehouse 1.117 Datensätze zur Verfügung. Der Großteil der Daten stammt hier aus den Bereichen Umwelt und Klima.

Nürnberg, Bochum und Stuttgart auf den letzten Plätzen

Eine Stadt in der Untersuchung verzichtet ganz auf Open Data Warehouse: Die Verwaltung in Nürnberg bietet keine eigene Datenbank dieser Art an. Hannover stellt seinen Bürgern lediglich Geodaten zur Verfügung – wobei hier die Anzahl der Datensätze nicht ermitteln werden konnte. Auch in Bochum ist die Datenverfügbarkeit sehr begrenzt, hier werden lediglich 43 Datensätze von der Verwaltung bereitgestellt. Es folgen Stuttgart und Duisburg mit 85 bzw. 95 Datensätzen in den städtischen Portalen für Open Data. 

Über das offizielle Datenportal GovData können Städte ebenfalls Verwaltungsdaten bereitstellen – allerdings handelt es sich dabei um keine eigenen Data Warehouses. Betrachtet man hier die Schlusslichter, so liegt Nürnberg mit 1.801 Datensätzen unter den 20 Städten auf den letzten Plätzen. Stuttgart rangiert auf Platz 17 (1.918 Datensätze) der Städte mit den geringsten Datensätzen, während Hannover den 16. Platz (2.252 Datensätze) einnimmt. Bochum landet mit 2.345 verfügbaren Datensätzen auf Platz 14. Nur Duisburg schneidet in der GovData-Datenbank deutlich besser ab: Mit 2.370 Datensätzen erreicht die Stadt den zehnten Platz im Vergleich.

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Dateiformate

Beim Datenaustausch in Deutschland kommen moderne Dateiformate zum Einsatz

Veraltete Dateiformate sind häufig ein Hindernis für die effiziente Nutzung und den Austausch von Daten. Wirft man einen Blick in die jeweiligen Dateitypen, zeigt sich ein recht positives Bild. Das mit Abstand am häufigsten verwendete Format unter deutschen Städten ist mit insgesamt 7.491 Datensätzen das einfache textbasierte Dateiformat CSV. Auf Platz zwei und drei folgen HTML mit 6.173 Datensätzen und das PDF mit 4.240 Datensätzen. Jedoch eignet sich das PDF für automatisierte Prozesse nur bedingt.

Auch werden Informationen von Städten häufig als GML-Datei zur Verfügung gestellt: Hier beträgt die Anzahl der Datensätze 3.382 – Platz vier in der Untersuchung. Das Dateiformat WMS belegt mit 1.993 Datensätzen den fünften Platz, gefolgt von WFS (1.881 Datensätze). Auch JSON-Formate, die maschinenlesbar und effizient sind, werden von deutschen Verwaltungen häufig verwendet. Hier liegt die Anzahl bei 1.786, gefolgt von XML mit 456 Datensätzen.

Umwelt- und Klimadaten werden von den Städten am häufigsten zur Verfügung gestellt

Insgesamt sind Daten aus 17 Kategorien für die Bürger öffentlich zugänglich. Der größte Teil geht dabei auf Daten zur Umwelt und dem Klima zurück. Über ihre Open Data Warehouses bieten die Städte stolze 5.602 Datensätze in diesem Bereich an. Auf Platz zwei und drei folgen Infrastruktur- und Mobilitätsdaten (3.850 Datensätze) sowie Daten aus Regierung und Verwaltung (3.820 Datensätze).

Was die Datenverfügbarkeit angeht, sieht es in den Kategorien internationale Themen, Wissenschaft und Technologie sowie Gesetze und Justiz für Bürger eher schlecht aus. Zu internationalen Themen werden von den Städten insgesamt nur sechs Datensätze zur Verfügung gestellt. Damit landet die Kategorie auf dem letzten Platz. Etwas besser schneiden die Bereiche Wissenschaft und Technologie (17 Datensätze), gefolgt von Gesetzen und Justiz mit 80 Datensätzen ab.

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Art der Daten

„Open Data Warehouses sind essenziell für mehr Transparenz und den einfachen Zugang zu öffentlichen Informationen. Moderne Formate wie CSV und JSON sorgen dafür, dass sich Daten effizient nutzen lassen. Doch auch wenn sich in Deutschland aktuell ein recht positives Bild zeigt, gibt es noch Verbesserungsbedarf – vor allem bei der Auffindbarkeit und Benutzerfreundlichkeit der bereitgestellten Informationen. Veraltete Formate wie PDF behindern die maschinelle Verarbeitung und erschweren den Datenaustausch. Verwaltungen sollten daher von bewährten Ansätzen aus der Wirtschaft lernen, um ihren Service für Bürger und die Wirtschaft noch weiter zu optimieren. Eine moderne, nutzerorientierte Gestaltung von Open Data-Plattformen wird in Zukunft allerdings nicht nur den Bürgern, sondern auch der Wirtschaft erheblichen Mehrwert bieten.“

Maciej Galica, Partner , Finatycs

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Success Story